Jeder Mensch isst manchmal aus emotionalen Gründen und nicht nur aus echtem Hunger. Wer kennt sie nicht: die Trostschokolade oder die Nervennahrung bei Stress?
Essen (vor allem süß und fettig) wirkt im Gehirn im Belohnungszentrum und das auf ziemlich schnelle Weise. Snacks sind in der Regel immer verfügbar und sind somit eine schnelle "Stärkung".
Schwierig wird es erst dann, wenn auf starke Gefühle (Stress, Kummer oder auch Freude) immer mit Essen reagiert wird. Wer ständig emotional isst, leidet darunter, isst oft über den physischen Hunger hinaus und fühlt sich dabei abhängig vom Essen. Meistens spielen auch noch Scham und schlechtes Gewissen eine Rolle.
Häufig haben diese Menschen schon zahlreiche Diäten probiert, die aber immer wieder gescheitert sind - logisch, das Gehirn fordert irgendwann immer stärker die gewohnte Belohnung und der "Heißhunger" wird so groß, dass es menschenunmöglich wird, diszipliniert am Diätplan festzuhalten...
Um aus dieser Abhängigkeit herauszukommen, gilt es, sich den emotionalen Hunger genauer anzuschauen: welche Gefühle sind es, die ich gerade schlecht aushalte? Und: was brauche ich wirklich - statt Essen?
Was aber viele nicht wissen: darüber hinaus spielt die Ernährung selbst eine ganz große Rolle, wenn man aus dem Emotionalen Essen "aussteigen" möchte.
Ein bestimmtes Essverhalten kann dafür sorgen, dass sich der Blutzucker- und Hormonspiegel so ausgleicht, dass kein Heißhunger entsteht.
Gerade wenn das Essverhalten mit so vielen Emotionen verknüpft ist, wird es oft unmöglich, aus eigener Kraft Strategien zu entwickeln - da ist es hilfreich, den Weg gemeinsam mit einer Expertin zu gehen.
Die Grenze zu einer Essstörung (Bulimie, Binge Eating, Anorexie,...) ist oft fließend. Sprechen Sie darüber mit Ihrem Arzt, bei einer Essstörung ist in der Regel auch eine psychologische Unterstützung notwendig. Dennoch macht begleitend eine Ernährungsberatung/-therapie Sinn.